Gut brain – wieso der Darm als zweites Gehirn bezeichnet wird.

Gut brain – wieso der Darm als zweites Gehirn bezeichnet wird.

June 23, 2023Tabea Ungruhe

Der englische Begriff „gut brain“ bedeutet übersetzt Darm-Gehirn. Hier sprechen wir in der Regel von der Darm-Hirn-Achse. Einer Verbindung zwischen unserem Verdauungssystem und dem Gehirn, welche glücklicherweise in den letzten Jahren in der Forschung immer mehr Aufmerksamkeit erhalten hat. Das der Darm nicht nur für Verdauungsprozesse verantwortlich gemacht werden kann, sondern auch einen erheblichen Einfluss auf die menschliche Gesundheit hat, konnte bisher in einer Vielzahl von Studien gezeigt werden.

 

Physiologische und Anatomische Verbindung

Die mehr als 1.000.000 Nervenzellen des Darmes können unter anderem über den Vagusnerv, einen der Gehirnnerven, mit dem Gehirn kommunizieren. Der Vagusnerv kann als eine Art Schaltstelle gesehen werden, die das Gehirn mit den weiteren Organen verbindet. An der Kommunikation zwischen Gehirn und Darm sind sowohl Neurotransmitter, Hormone als auch Immunzellen beteiligt.

In Abhängigkeit von der Darmflora produziert auch der Darm Neurotransmitter und Hormone, dazu gehören beispielsweise Dopamin, Serotonin oder auch das Hormon Melatonin. Die ersten beiden werden gerne als Glückshormone bezeichnet, während das Melatonin eine starke Auswirkung auf den Wach-Schlaf Rhythmus haben kann.

Besonders die Immunzellen, die der Darm produziert, können für uns Menschen von großer Bedeutung sein. In der Darmschleimhaut befinden sich Zellen, die die Fähigkeit haben, Krankheitserreger abzuwehren um so das Immunsystem zu supporten. Dort befindliche Lymphknoten die reich an sogenannten Lymphozyten, sprich weißen Blutkörperchen sind, können über die Bildung von Antikörpern (Immunglobulinen) Fremdstoffe und Krankheitserreger eliminieren.

 

Das Darmmikrobion – das sagt wo es lang geht

Die oben genannten Prozesse sind maßgeblich von der Zusammensetzung des Mikrobions beeinflusst. Während eine, zum Beispiel durch Entzündungen oder eine ungünstige Ernährungssituation beeinflusste Darmflora, mit neurologischen Erkrankungen wie Depressionen oder Angststörungen in Verbindung gebracht werden kann, besteht im Gegenzug auch die Möglichkeit über gewisse Verhaltensweisen das psychische Wohlbefinden als auch die Funktionsweise des Immunsystems zu stärken. Hier ein Paar Stichpunkte, die thematisieren, auf was diesbezüglich geachtet werden kann.

  1. Gesunde, ausgewogene Ernährung: Die Kommunikation zwischen Darm und Gehirn kann durch eine Ernährung, die reich an Gemüse ist, ausreichend Ballaststoffe und gesunde Fette liefert, unterstützt werden. Warum vor Allem Ballaststoffe in diesem Zusammenhang einen besonderen Stellenwert haben, könnt ihr HIER nachlesen.
  2. Bewegung: Körperliche Aktivität wirkt sowohl auf die Verdauung als auch die Gehirnaktivität ein. Dies verbessert die Kommunikation zwischen Darm und Gehirn. Auch die vermehrte Ausschüttung von Endorphinen, kann sich positiv auf die Stimmung auswirken.
  3. Stress, Erholung und ausreichend Schlaf: Ein Tool, welches diese Faktoren positiv beeinflussen kann, ist die Atmung. Auch zu diesem Thema findet ihr HIER einen kleinen Blogbeitrag.
  4. Gesunder Lebensstil: Rauchen und Alkoholkonsum zeigen negative Auswirkungen auf unsere Gesundheit und sind Verhaltensweisen, die eher vermieden werden sollten.

 

Wichtige Anmerkung

Die genannten Systeme und Abläufe im Körper sind sehr komplex und es gibt individuelle Unterschiede, die berücksichtigt werden sollten. Um konkrete Empfehlungen zur Verbesserung der Gesundheit zu erhalten ist es ratsam mit einem Arzt oder einer Ärztin oder einer Ernährungsberatung zu sprechen.

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